Marketing zu machen klingt einfach, aber für dich fühlt es sich eher wie eine Mutprobe an.
Wenn du das kennst, geht es vielleicht gar nicht nur ums Zeigen. Es geht ums Gesehenwerden.
Wenn du selbstständig bist, weißt du: dich mit deinem Business zu präsentieren gehört einfach dazu. Und trotzdem kann es sich alles andere als leicht anfühlen.
Manchmal ist es nicht nur eine Frage von Content oder Strategie, sondern eine emotionale Herausforderung, die dahinter steckt.
Sichtbarkeit ist mehr als Social Media
Dabei geht es übrigens nicht nur um Social Media. Sichtbarkeit kann ganz unterschiedlich aussehen. Vielleicht hast du einen Podcast, schreibst einen Blog, gibst Interviews oder Workshops. Auch das ist Sichtbarkeit und kann sich herausfordernd anfühlen.
Denn was uns oft zögern lässt, ist nicht die Plattform. Sondern die Vorstellung, wirklich gesehen zu werden.
So schwer kann’s doch nicht sein, oder?
„Du musst dich mehr zeigen.“ Diesen Satz habe ich mir ungefähr genauso oft gesagt wie: „Du solltest dringend mehr Sport machen.“ Und ehrlich gesagt hat beides bei mir früher eine ähnliche Reaktion ausgelöst: Ich weiß. Und trotzdem tu ich’s nicht.
Warum? Weil es anstrengend war. Weil sich jede Interaktion auf Instagram nach Überwindung angefühlt hat. Jedes Mal aufs Neue eine kleine Mutprobe.
Ich hatte ein flaues Gefühl im Bauch, sobald ich auf „Posten“ gedrückt habe. Mein Herz hat geklopft wie wild. Und im Kopf lief dieser Film ab: Was, wenn niemand reagiert? Was, wenn jemand eine kritische Frage stellt? Was, wenn ich mich komplett verrenne?
Ich habe alle zehn Minuten geschaut, ob jemand reagiert. (Spoiler: Hat kaum jemand. Und ja, ich lebe noch.)
Sichtbarkeit ist nicht nur ein Business-Thema
Ich dachte erst, ich sei vielleicht nicht „mutig genug“. Oder nicht extrovertiert genug. Wüsste nicht, wie „man Instagram macht“.
Natürlich habe ich mir dann Unterstützung geholt und ein Instagram-Coaching gebucht. In der Hoffnung, dass es dann leichter wird. Aber das eigentliche Problem war nicht das „Wie mach ich das?“, sondern mein Gefühl dabei.
Als ich mich selbst beobachtet habe, wurde mir schnell klar, etwas daran trifft mich an einem sehr persönlichen Punkt.
Und logisch, denn Sichtbarkeit kratzt an etwas Tieferem. An alten Mustern, Prägungen und der Angst, nicht gut genug oder angreifbar zu sein.
Dabei geht es um mehr als einen hübschen Feed, Podcast oder professionell gestaltetes Webinar. Es ist etwas Intimes, und berührt eine Ebene in uns, die sagt: „Du wirst wahrgenommen. Bewertet. Vielleicht kritisiert. Vielleicht abgelehnt.“
Rational können wir damit umgehen. Wir kennen Feedback. Wir haben Erfahrung. Wir wissen, was wir sagen wollen.
Aber wenn es sich trotz guter Vorbereitung, vorhandener Erfahrung und dem Gefühl: „Ich bin eigentlich bereit“ jedes Mal nach mehr als Lampenfieber anfühlt, könnte es sein, dass noch ein alter Schutzmechanismus aktiv ist.
Was, wenn dein Widerstand etwas mitteilen will?
Normalerweise wird Sichtbarkeit (genau wie jedes andere Thema, das sich am Anfang herausfordernd anfühlt) mit der Zeit einfacher. Du gewöhnst dich daran. Du machst Erfahrungen. Und lernst, dass nichts Schlimmes passiert.
Aber was, wenn es bei dir anders ist? Wenn es sich jedes Mal gleich schwer anfühlt?
Dann kann es darum gehen, was in dir anspringt, sobald du dich zeigen willst.
Alte Muster, neue Situationen
Ich höre von meinen Coachees ganz oft:
👉 „Ich verstehe das Problem, aber ich komme nicht weiter.“
👉 „Es fühlt sich an wie ein unsichtbarer Widerstand.“
Nicht, weil sie unklar oder unentschlossen wären. Im Gegenteil: Viele sind reflektiert, gut ausgebildet und wissen genau, wohin sie im Business wollen. Und trotzdem steht bei ihnen innerlich etwas auf der Bremse.
Hinter diesem inneren Widerstand stecken oft unbewusste Prägungen:
👉 Die Angst, bewertet oder abgelehnt zu werden
👉 Das Gefühl, nicht gut genug oder „zu viel“ zu sein
👉 Die Überzeugung, dass es sicherer ist, sich zurückzuhalten
Oder es wirken emotionale Verknüpfungen, wie alte Bindungsmuster oder übernommene Loyalitäten, die sagen: „Ich darf nicht zu sichtbar oder zu erfolgreich sein.“
Diese Dynamiken laufen unterhalb der bewussten Ebene ab. Wir spüren Symptome wie Druck, Zögern, Frust. Oder dieses innere „Warum kriege ich das nicht hin, obwohl ich es doch will?“-Gefühl.
Deshalb dauert es manchmal länger, bis wir merken, da steckt mehr dahinter.
Solche Schutzreaktionen lassen sich dann nicht einfach „wegtrainieren“. Aber sie lassen sich verändern, wenn sie auf der richtigen Ebene einbezogen werden.
Sichtbarkeit braucht innere Sicherheit
Ich habe das selbst erlebt, ich wollte loslegen, posten, sichtbar sein, aber etwas in mir war noch auf Vorsicht programmiert.
Erst als ich begonnen habe, mit den emotionalen Prägungen zu arbeiten, die da angesprungen sind, hat es sich verändert. Um diese tiefen Muster zu bearbeiten, habe ich auf die Methoden zurückgegriffen, die ich auch im Emotional Reset Coaching nutze.
Heute kann ich mich zeigen, ohne mich danach erholen und regulieren zu müssen. Es ist kein riesen Kraftakt mehr.
Es fühlt sich jetzt (meistens) so an:
- Eine Hürde war, dass ich mich nicht gerne selbst auf Aufzeichnungen angeschaut habe und auch meine Stimme auf Aufnahmen „schrecklich“ fand. Heute kann ich mich auf Aufzeichnungen, je nach Tagesform, neutral, liebevoll oder belustigt anschauen.
- Das flaue Gefühl im Bauch hat sich in eine warme, angenehme Schwere verwandelt, die mir hilft, mit mir verbunden zu bleiben. Dadurch gehe ich weniger ins Außen, was andere von mir denken könnten.
- Ich konzentriere mich mehr auf die Kunden, die zu mir passen und für die ich die richtige bin. Und gebe den Kunden, die nicht zu mir passen, weniger Raum. Es ist normal, dass wir nicht für jeden ein Match sind.
- Ja, es kann sein, dass ich mich ungeschickt ausdrücke, mich verspreche, jemandem auf die Füße trete… Das gehört dazu, und hält mich deshalb nur noch im Ausnahmefall nachts wach. Ich sehe es mit mehr Humor und Milde mit mir.
Wie du siehst, ist nicht auf magische Weise alles super, wenn ich wachse. Natürlich gibt es noch Momente des Zögerns oder Nervosität, z.B. wenn ich meine Komfortzone mit einem großen Schritt verlasse. Aber es hält mich nicht mehr auf der Stelle fest. Es kostet mich nicht mehr so viel Kraft und der innere Kritiker hat nur noch eine Teilzeitstelle bei mir.
Übrigens, Zögern finde ich voll ok.
Es gibt uns die Gelegenheit zu prüfen:
Passt das zu mir? Will ich das wirklich? Was brauche ich?
Wenn du merkst: Da hängt mehr dran
Vielleicht spürst du beim Lesen: Genau das ist mein Thema. Und du hast es satt, dich immer wieder selbst auszubremsen, obwohl du so viel zu geben hast.
Im Emotional Reset Coaching geht es genau darum. Nicht ums „sichtbarer werden“, sondern darum, dass du dich sicherer fühlst, wenn du dich zeigst.
Wenn du dich entspannter zeigen kannst, wird auch dein Erfolg leichter.
Wenn du spürst, dass das Thema tiefer liegt
Ich begleite Menschen, die ihr Business lieben und trotzdem manchmal feststecken.
Sichtbarkeit ist da nur ein Beispiel. Vielleicht geht es bei dir um Entscheidungen. Ums Grenzen setzen. Oder du willst endlich deinen Raum einnehmen. Und jedes Mal, wenn du kurz davor bist, zieht sich innerlich etwas zusammen.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie Veränderung entstehen kann, ohne dich zu überfordern:
[Hier geht’s weiter zum nächsten Artikel → „Was wirklich hilft, wenn du emotional feststeckst“]